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Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung - Arnulf Conradi


Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung von Arnulf Conradi ist ein Buch, das die Liebe zur Vogelbeobachtung vor dem Hintergrund der buddhistischen Zen-Praktiken betrachtet. Das Buch ist 2019 im Antje Kunstmann Verlag erschienen und hat etwa 230 Seiten.


Arnulf Conradi ist ein deutscher Verleger, der schon bei etlichen renommierten deutschen Verlagen gearbeitet hat. Er ist leidenschaftlicher Vogelbeobachter und hat neben „Zen und die Kunst der Vogelbeobachtung“ weitere Bücher zu diesem Thema geschrieben.


Conradi leitet das Buch mit einem Kapitel über eine Kreuzfahrt in die Antarktis ein, an der er teilgenommen hat, und in dem er Albatrosse ausführlich beschreibt. Danach folgt ein ausführliches Kapitel zum Zen-Buddhismus, seine Geschichte, Meditationspraxis, und die Verbindung zur Vogelbeobachtung. Ein weiteres Kapitel widmet sich Haikus, die ein populäre Kunstform im Buddhismus sind und dem berühmten Dichter Basho, der durch Japan wanderte und seine Haikus immer mit Bezug zur Natur verfasste. Die anderen Kapitel fokussieren sich immer auf einen bestimmten Lebensraum, wie die Stadt, Seen, Inseln und Bergen, zu denen Conradi immer seine Beobachtungserlebnisse schildert und Geschichten zu den beobachteten Vögeln erzählt. Diese Erzählungen sind immer sehr liebevoll beschrieben, man kann sich darin richtig verlieren und man merkt, dass der Autor sehr genau beobachten kann. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit dem Gesang der Vögel. Conradi geht oft auf die „Kultur“ der Ornithologen ein und erwähnt viele weiterführende Bücher.


Beim Lesen habe ich mich nach der Struktur oder der Kernaussage des Buches gefragt, da dies durch das endlose Aneinanderreihen kleiner Erzählungen schwer nachzuvollziehen ist. Trotzdem ist es sehr inspirierend dieses Buch zu lesen, da man so viele liebevoll verfasste spannende Inhalte aufschnappen wird. Das Lesen des Buches gleicht dadurch selbst einer Meditation, da Conradi den Lesenden mit auf Spaziergänge durch verschiedene Landschaften nimmt. Er verzichtet auf Schilderungen der dramatischen Folgen des Klimawandels und des Artensterbens oder auf komplizierte Artenbeschreibungen oder Statistiken, sondern regt mit seinen Erzählungen zum Wahrnehmen und Genießen der Natur und der Vögel an. Vielleicht ist diese Unbestimmtheit genau das, was Conradi vorgesehen hat. Ganz im Sinne des Zen-Buddhismus.


Hier findest du nochmal den Link zum Buch.


Conradi spricht in diesem Buch seine Leidenschaft für die Gemälde von John James Audubon an. Wer sich für dessen Werk interessiert, der findet hier meine Rezension zu seinem "Die Vögel Amerikas".


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