Tiere Essen von Jonathan Safran Foer* beschäftigt sich umfassend mit dem Verzehr von anderen Lebewesen, dabei will er aber nicht zwangsläufig zur fleischlosen Ernährung bekehren.
Der New Yorker Jonathan Safran Foer studierte Philosophie und ist mittlerweile Bestseller-Autor. Mit dem Buch Tiere Essen gelang ihm der internationale Durchbruch.

Mit der Geburt seines Kindes steht Foer vor der Frage, ob er dieses fleischlos aufziehen soll oder nicht. Das veranlasst ihn, sich intensiv mit dem Thema Fleischkonsum auseinanderzusetzen. Er beleuchtet die Thematik aus allen Blickwinkeln. Untersucht, wieso wir kulturbedingt bestimmte Tiere essen und andere nicht, wie es den Tieren vor der Schlachtung geht und wie den Menschen, die die Tiere schlachten. Er bricht dafür nachts in Massentierhaltungsanlagen ein, arbeitet alle Studien zu den medizinischen, ökonomischen und ökologischen Konsequenzen des Fleischkonsums durch und interviewt Angestellte in Schlachthöfen. Er geht auf die Ausbeutung der Natur ein, auf die Zustände in den Mastanlagen und die gängigen Praktiken in der Landwirtschaft. Da sich seine Angaben auf die Zustände und Vorgaben in den USA beziehen, hat der Vegetarierbund Deutschland der deutschen Ausgabe einen Anhang mit den Zuständen in Deutschland angefügt.
„In den Vereinigten Staaten sind 99 Prozent der Tiere, mit denen Menschen direkten Kontakt haben, Nutztiere. Betrachtet man unseren Einfluss auf die „Tierwelt“- sei es das Leiden von Tieren oder Fragen der Artenvielfalt und der Abhängigkeiten der Tierarten voneinander, für die die Evolution Millionen von Jahren gebraucht hat, um sie in ein funktionierendes Gleichgewicht zu bringen -, hat nichts auch nur annähernd solche Folgen wie unsere Ernährungsentscheidungen. Nichts, was wir tun, kann unmittelbar so viel Leid bei Tieren verursachen wie das Fleischessen, und keine unserer täglichen Entscheidungen hat größere Folgen für die Umwelt.“
Ich habe dieses Buch als Jugendlicher gelesen, zu diesem Zeitpunkt war ich bereits Vegetarier. Mich überzeugt an Foers Arbeit vor allem, dass er nicht zum Vegetarismus bekehren will. Vielmehr nimmt man an seiner Reise teil, bei der er versucht, sich möglichst intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen. Die Schlussfolgerungen daraus bleiben einem selbst überlassen. Er beleuchtet das Thema aus wirklich allen Perspektiven und schreibt dabei sehr angenehm informierend und gleichzeitig persönlich, sodass man nicht das Gefühl hat, ein Sachbuch zu lesen. Die Welt hätte wahrscheinlich ein paar Probleme weniger, wenn mehr Menschen dieses Buch gelesen hätten.
Ich empfehle Tiere Essen* eigentlich allen. Ich gebe zu, dass es schönere Dinge gibt, als die teils schrecklichen Inhalte des Buchs zu lesen. Aber unabhängig davon, ob man sich bereits fleischlos ernährt oder nicht, sollte man sich als an der Natur interessierter Mensch zumindest mit der Thematik auseinandergesetzt haben. Das Buch bietet dafür durch seinen umfassenden Ansatz und den verständlichen Stil, eine gute Gelegenheit.
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