Die Vögel Amerikas von John James Audubon* ist eine Sammlung von Illustrationen der Vögel des amerikanischen Kontinents. Audubon hat für dieses Werk mehr als 1000 Vögel gemalt. Das Original ist Anfang des 19. Jahrhunderts erschienen. Diese Ausgabe mit knapp 450 Seiten erschien 2021 im Prestel Verlag.
Der US-Amerikaner John James Audubon war Ornithologe und Künstler. Als junger Mann begann er, sich für Vögel zu begeistern und diese zu zeichnen. Er bereiste ganz Nordamerika und schoss die Vögel mit einer Schrotflinte, um sie dann zeichnen zu können. Insgesamt arbeitete er zwölf Jahre an seinem Werk. Audubon erlangte mit seinem Werk Popularität und Reichtum.

Dieser Ausgabe ist ein Vorwort von David Allen Sibley vorangestellt, einem bekannten Ornithologen, der Audubons Arbeit schildert und dieses Werk in den zeitlichen Kontext einordnet. Es folgen über 400 Vogelgemälde. Audubon malt die Vögel immer in Aktion, beim Jagen, Balzen oder Fliegen beispielsweise. Diese Szenen wirken teilweise so lebendig, dass andere Künstler Vorträge zu Audubons Methode besuchten. Für diese Ausgabe wurde eines der noch knapp über 100 noch vorhandenen Originalausgaben auseinander gebunden und digital gescannt. Audubon war es wichtig, alle Vögel in Lebensgröße zu zeichnen, daher haben die ursprünglichen Illustrationen riesige Formate. Aus diesem Grund sind manche Vögel auch in unnatürlichen Posen gezeichnet. Beispielsweise musste er einen Flamingo so malen, dass er in Lebensgröße auf das Blatt passt. Für diese Ausgabe wurde ein kleineres Format gewählt. Das Buch schließt mit einem Glossar, in dem alle enthaltenen Vogelarten aufgelistet sind.
Mit 32 x 21 cm Größe und knapp 3 kg Gewicht ist das Buch ein richtiger Brocken, was an dem dicken Papier und dem großen Format liegt.
Ich bin wirklich begeistert von diesem Buch. Schon oft habe ich gehört, dass wirkliche Ornithologen Vogelillustrationen Fotografien vorziehen, da man auf Gemälden die Besonderheiten deutlicher darstellen kann und es wirklich schwer ist, aussagekräftige Fotos von Vögeln zu machen. Man kann es auf einer beliebigen Seite aufschlagen und sich ewig lange in liebevoll gestaltete Vogelgemälde vertiefen. Dabei fühlt man sich in die Wildnis Nordamerikas vor 200 Jahren zurückversetzt. Ich hätte mir an manchen Stellen mehr Anmerkungen zu den Illustrationen gewünscht. Beispielsweise ein vorangestelltes Inhaltsverzeichnis oder zumindest die deutschen Namen der Vogelarten angefügt. Man hätte vielleicht auch näher auf Audubons Biografie oder die Entstehungsgeschichte dieses Werks eingehen können. Im Vorwort werden all diese Punkte nur kurz angesprochen. Die Ausgabe verfolgt wohl eher das Ziel, das Originalwerk möglichst genau nachzubilden. Auch das hat seinen Reiz.
Wer ein spannendes Porträt der Zeit, in der John James Audubon gelebt hat, lesen möchte, dem empfehle ich "Die letzten Bisons" von Michael Punke. Hier geht es zu meiner Rezension.
Beim Betrachten der Illustrationen kam ich nicht um den Gedanken herum, dass das Brettspiel Flügelschlag von Elizabeth Hargrave* von diesem Buch inspiriert sein muss. Ähnlich wie in Audubons Buch besteht es aus vielen liebevoll erstellten Vogelillustrationen, die im Spiel als Karten dienen.
Hier findest du nochmal den Link zum Buch.*
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