Der Kolkrabe von Heinrich Haller ist ein bildgewaltiges Porträt des Kolkraben. Das Buch ist 2022 im Hauptverlag erschienen und hat ca. 200 Seiten.
Heinrich Haller war viele Jahre lang Direktor des Schweizerischen Nationalparks und dozierte an der Universität Göttingen. Seine Forschung fokussiert sich vor allem auf Wildtiere und Wilderei im Alpenraum.

Haller widmet sich in den einzelnen Kapiteln der Stammesgeschichte, den Eigenschaften, Vorkommen, der Population, kognitiven Leistungen und dem Zusammenspiel mit anderen Arten. Dabei geht er auf kulturgeschichtliche und mythologische Rolle des schwarzen Vogels ein und stellt die ausgeprägten kognitiven Leistungen und das interessante Sozialleben der Raben vor. Er geht kurz und präzise auf die wichtigsten Inhalte ein und schafft viel Raum für seine Fotografien von Kolkraben, die er auf der ganzen Welt aufgenommen hat. Am häufigsten aber fotografiert er im Engadin oder im weiteren Alpenraum. Corvun und Rabea Pignai, Haller hat die beiden Raben so genannt, sind ein Pärchen, das besonders häufig im Buch abgebildet ist. Die rund 200 Aufnahmen zeigen die Vögel in zahlreichen verschiedenen Situationen, was besonders aufschlussreich für das Verstehen des Verhaltens und der Körpersprache der Kolkraben ist. Diese Bilder sind ein wahrer Schatz, denn wie Haller im Buch erklärt, sind Kolkraben äußerst scheu und misstrauisch und es ist extrem aufwendig, sich ihnen so anzunähern, dass sie einen in ihrer Nähe dulden.
Ich habe mir vor dem Lesen des Buchs mehr Texte erhofft, aber die ergreifenden und aussagekräftigen Bilder ergänzen die Texte gut. Haller schafft so eine Mischung aus Sach- und Kaffeetischbuch, das einem ermöglicht, einen sehr intimen Blick in das sonst so schwer zugängliche Leben der Kolkraben zu werfen.
Hier findest du nochmal den Link zum Buch.
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